Die SPD-Bundestagsfraktion lud am 7. Mai zu ihrem alljährlichen Frühjahrsempfang ein. Dieses Jahr stand dort das Thema „Kultur“ im Vordergrund. Der Einladung gefolgt waren rund 500 Gäste – darunter, neben SPD-Kulturpolitikern aus Land und Bund, auch zahlreiche Kulturschaffende verschiedener Branchen, Vereine und Institutionen.

„Kunst ist die schönste Form der Freiheit in einer demokratisch verfassten Gesellschaft“ zitierte der Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann in seiner Begrüßung den ersten Kulturstaatsminister (unter Gerhard Schröder), Michael Naumann. Das umschrieb die Veranstaltung im Fraktionssaal und auf der Fraktionsebene sehr gut. Denn neben der politischen Diskussion der so genannten Rahmenbedingungen, also der Umstände, unter denen sich künstlerische Praxis entfaltet, unter denen Kultur entsteht und unter denen Künstler und Kulturschaffende auch von ihrer Arbeit leben können, wollte die SPD-Fraktion mit der Veranstaltung das vielfältige kulturelle Schaffen in unserem Land auch besonders würdigen.

Verliehen wurde im Rahmen des Empfangs auch der „Otto-Wels-Preis für Demokratie“ der SPD-Bundestagsfraktion. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr gemeinnützige Kunst- und Kulturvereine und Projekte, die sich in besonderer Weise für Integration und Demokratie engagieren.

Initiativen wurden mit dem „Otto-Wels-Preis“ ausgezeichnet

Die Vertreterinnen und Vertreter von vier Projekten waren ins Berliner Reichstagsgebäude zur Preisverleihung eingeladen worden. Neben Fraktionschef Thomas Oppermann gehörten Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der Kulturausschussvorsitzende Siegmund Ehrmann, der kulturpolitische Sprecher Martin Dörmann sowie die für Kulturpolitik zuständige stellvertretende Fraktionsvorsitzende Eva Högl zu den Gratulantinnen und Gratulanten. Die Preisgelder wurden von den SPD-Bundestagsabgeordneten gespendet.

Martin Dörmann war Mitglied der Jury, die die Preisträger auswählen durfte und führte in die Preisverleihung ein: „Ich war hoch beeindruckt von der Vielfalt, von der Kreativität, der Leidenschaft und dem Herzblut für eine lebendige Demokratie, mit der sich die Akteure für kulturelle Vielfalt, historisches Gedenken oder soziale Integration einsetzen.“

Mit dem ersten Platz wurde das Audio-Demokratieprojekt „80vontausend“ ausgezeichnet. An dessen Realisierung haben unter der Trägerschaft des Vereins „netzwerk junge ohren e. V.“ weit über 20 Initiativen, Vereine, Schulen,  Theater und Kunstvereine aus Berlin und Eisenach zusammengearbeitet. In über sechs Monaten und mehr als 40 Einzelgesprächen, in Diskussionen mit Schulklassen, mit Vereinen und Initiativen wurden Geschichten und Erinnerungen – bezogen auf unser Heute und das Gestern, das Kritische, aber auch das Positive – aufgezeichnet, zu Audio-Loops zusammengeschnitten, auf 40 MP3-Player kopiert, an 40 Lautsprecher angeschlossen und in 40 spezielle Klangrucksäcke installiert. Zahlreiche Ehrenamtliche trugen die Rücksäcke durch Städte und spielten die Aufzeichnungen im öffentlichen Raum ab.

Die weiteren Auszeichnungen gingen an die Integrative Kulturwerkstatt Alte Schule aus Lüdenscheid, die Musikschule Gregorianum in Laupheim sowie an den Arbeitskreis Kinderrechte Wedemark.