Martin Dörmann besuchte das Curanum Seniorenstift in Porz

„Die tun mir Leid – die müssen immer flitzen“ – eine ältere Bewohnerin brachte auf den Punkt, wo die besonderen Herausforderungen für das Pflegepersonal liegen, nämlich vor allem in der knappen Zeit, um allen Anforderungen gerecht zu werden.

Der Bundestagsabgeordnete Martin Dörmann konnte sich bei seinem Besuch des Curanum Seniorenstifts in Porz am 31. Juli zum wiederholten Male einen persönlichen Eindruck von der Einrichtung verschaffen. Das Seniorenstift bietet ein breites Spektrum von Leistungen an, von betreutem Wohnen bis hin zu stationärer Dauerpflege.

Nach einem Rundgang durch die Anlage mit Stiftsdirektorin Lydia Berg , der stellvertretenden Stiftsleiterin Maria Paschke sowie dem Pflegedienstleiter Thomas Loschinski sprach er mit Bewohnerinnen und Pflegepersonal über ihre Einschätzungen zur Pflege. Dabei wurde deutlich, dass die gesetzlich festgelegten Dokumentationspflichten in den letzten Jahren immer weiter gewachsen sind und bis zu einem Drittel der Arbeitszeit ausmachen, ohne dass sich der Pflegeschlüssel verändert hätte. Deshalb steht zur persönlichen Betreuung immer weniger Zeit zur Verfügung. Ein großes Dilemma, weil das Pflegepersonal hoch motiviert ist und sich eigentlich intensiv um die Menschen kümmern will. „Ich kenne keinen Beruf, bei dem man so positive Rückmeldungen bekommt,“ meinte Frau Berg. Deshalb sei auch völlig unverständlich, dass der Pflegebereich in Deutschland in den Medien zum Teil sehr kritisch kommentiert würde. Das entspräche nicht der Wirklichkeit und würde junge Menschen eher davon abhalten, in diese Berufe zu drängen.

Martin Dörmann zeigte sich zum Abschluss seines Besuches von der hohen Motivation der Pflegekräfte und dem harmonischen Miteinander in der Einrichtung sehr beeindruckt: „Wir brauchen mehr gesellschaftliche Anerkennung für die Pflegeberufe und eine bessere finanzielle Ausstattung der Pflege. Die SPD-Bundestagfraktion hat deshalb im vergangenen Jahr  ein umfassendes Pflegekonzept vorgelegt, das darauf abzielt, ein attraktives Berufsumfeld zu schaffen und bessere Pflege zu organisieren. Hierfür ist aus unserer Sicht erforderlich, dass die Beiträge zur Pflegeversicherung um 0,6 Prozentpunkte erhöht werden, um die Pflege in Deutschland dauerhaft und angemessen zu finanzieren – gerade angesichts der demografischen Herausforderungen und einer drastischen Zunahme von Demenzerkrankungen. Von einer guten Pflege profitieren will schließlich alle.“