Wir brauchen mehr Lärmvermeidung und dürfen die Akzeptanz des Flughafens nicht gefährden

Zur Ankündigung des Verteidigungsministers Thomas de Maizière, dass das logistische Drehkreuz der kanadischen Streitkräfte von Spangdahlem zum Flughafen Köln/Bonn verlegt werden soll, erklären  Martin Dörmann und der Kölner Landtagsabgeordnete Jochen Ott:

Der Alleingang des Verteidigungsministers zu Lasten Kölns ist für uns nicht hinnehmbar. Offenbar sind mit der kanadischen Seite bereits Vereinbarungen getroffen worden. Vor der gestrigen öffentlichen Ankündigung wurden darüber weder die Stadt Köln noch die Geschäftsleitung des Flughafens informiert.

Wir unterstützen nachdrücklich die Ablehnung der Verlagerung von kanadischen Militärflugzeugen durch die Geschäftsleitung des Flughafens Köln Bonn. Köln nimmt mit seiner Nachtflugregelung wirtschaftliche Interessen der gesamten Region wahr und trägt hierdurch bereits besondere Lasten. Das darf nicht dazu führen, dass nun auch noch zusätzliche militärische Flüge in Köln stattfinden, die auch von anderen, weniger dicht besiedelten Standorten getätigt werden könnten.

Den betroffenen Anwohnern des Flughafens gegenüber sind wir verpflichtet, eine nachhaltige Minderung von Fluglärm zu erreichen. Gleichzeitig gilt es immer wieder, für eine gesamtgesellschaftliche Akzeptanz des notwendigen Flugverkehrs zu werben. Die Balance in Köln und die Akzeptanz in der Bevölkerung wären durch die angekündigte Mehrbelastung letztlich in Frage gestellt. Das kann nicht in unser aller Interesse sein. Wir werden politische Initiativen ergreifen, um eine andere Entscheidung zu erreichen.