Kategorie Presse

SPD-Bundestagsabgeordneter Dörmann begrüßt den positiven Beschluss des Rechnungsprüfungsausschusses des Deutschen Bundestages zur Weiterförderung.

Pressemitteilung als Download

Der Rechnungsprüfungsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung vom 22. September 2006 einer auslaufenden Weiterförderung des Europäischen Transschall-Windkanals (ETW) in Porz-Lind bis einschließlich 2008 zugestimmt. Ursprünglich sollte die Förderung Ende 2006 auslaufen. Auch eine Fortsetzung der Förderung nach 2008 ist nicht ausgeschlossen, hierfür soll im 1. Quartal 2008 zunächst ein Bericht des zuständigen Bundesministeriums (BMBF) über die weitere Entwicklung erfolgen.

Die Verantwortlichen des ETW begrüßen diesen Beschluss, da sie angesichts einer nicht immer sicheren Marktlage die Notwendigkeit einer teilweise Mitfinanzierung durch Bundesmittel sehen, auch wenn die weiteren Prognosen positiv sind.

Der Kölner SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Dörmann hatte sich im Bundestag mehrfach für die Fortsetzung der Förderung eingesetzt. Er erklärte: „Ich freue mich, dass der Einsatz für die finanzielle Sicherung des ETW erfolgreich war und der Rechnungsprüfungsausschuss des Deutschen Bundestages die Finanzierung des ETW über das Jahresende 2006 gesichert hat. Somit hat das erfolgreiche europäische Projekt auch weiterhin eine sichere finanzielle Perspektive. Es sprechen drei gute Gründe dafür, dass sich die weitere Finanzierung lohnt: 1. ist der ETW ist eine echte Erfolgsgeschichte geworden und bringt Deutschland großen technologischen Gewinn. Deshalb steht 2. die Bundesregierung dem Projekt sehr positiv gegenüber. Und 3. kann auf Grund der guten Auftragsentwicklung des ETW der deutsche Förderanteil in den nächsten Jahren deutlich sinken. Ich bin deshalb sicher, dass der Wind noch lange durch den Porzer Windkanal rauschen wird.“

Zum Hintergrund:

In Porz-Lind ist etwas angesiedelt, was es weltweit sonst nur noch einmal bei der NASA in den USA gibt: ein Windkanal, mit dem man Flugzeugmodelle im Gegensatz zu herkömmlichen Windkanälen umfassend zu absolut realistischen Bedingungen testen kann: den Europäischen Transschall Windkanal (ETW).

In dem riesigen Windkanal werden Flugzeugmodelle auf ihre Flugeigenschaften getestet. Ein Modell ist ca. 1,5 Meter lang, besteht aus speziellem Stahl und kostet mit allem „drum und dran“ etwa 500.000 Euro. Sensoren im Modell geben bei den Tests Aufschluss darüber, wie sich ein realer Jet im Flugbetrieb verhalten würde. Da die wirklichkeitsnahen Werte nur bei extrem niedrigen Temperaturen gemessen werden können, stellt sich den Ingenieuren ein großes Problem: Wie kühlt man den Wind in der Anlage auf Werte unter minus 156 Grad Celsius? Die Lösung heißt „flüssiger Stickstoff“ – und den verbraucht der Windkanal in riesigen Mengen. Mit der elektrischen Leistung, die für die „Windmaschine“ gebraucht wird, könnte man eine Kleinstadt erleuchten. In Porz-Lind arbeiten derzeit 35 Mitarbeiter.

Das 1988 gegründete internationale Unternehmen ETW ist eine GmbH mit vier Gesellschaftern: neben Deutschland mit dem DLR als Mitgesellschafter sind Großbritannien, Frankreich und die Niederlande beteiligt. In der Vergangenheit wurde das Unternehmen von diesen vier Ländern als Projekt finanziert. Nach der Einführungsphase sollen nun die Subventionen schrittweise gesenkt werden. Das ist auch möglich, weil die Einnahmesituation sich von Jahr zu Jahr durch immer mehr Aufträge verbessert hat. So beabsichtigt die Firma Airbus, ihre neuen Flugzeugmodelle zukünftig von Anfang an und umfassend bei ETW zu testen. Der deutsche Förderanteil wird 2007 rund 389.000 Euro und 2008 190.000 Euro betragen.