Der heute veröffentlichte Jahresbericht von Reporter ohne Grenzen (ROG) zeigt eine erschreckende Zunahme der Angriffe auf Journalisten. Mit der zunehmenden Zahl regionaler Konflikte nimmt auch die Gefährdung von Presse- und Meinungsfreiheit zu.
Mehr als doppelt so viele Journalisten gegenüber dem Jahr 2013, die vor Gewalt und Repressalien fliehen mussten. 37 Prozent mehr Journalisten als noch vor einem Jahr wurden entführt und nur etwas weniger als 2013 wegen ihrer Arbeit getötet.
Das ist alles in allem eine erschreckende Bilanz, die deutlich macht, dass die Pressefreiheit weltweit zunehmend weniger beachtet wird. Autoritäre und totalitäre Regime sehen in der Arbeit von Journalisten eine Bedrohung, der sie mit Gewalt und massiver Zensur begegnen. Dabei werden die eingesetzten Repressalien auch zunehmend gewalttätiger bis hin zu medienwirksam inszenierten Enthauptungen durch die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS).
Auffallend scheint zudem, dass mit der zunehmenden Zahl an regionalen Krisen und Konflikten auch ein Anstieg von Angriffen auf Journalisten verbunden ist. Gerade dort, wo nationale oder internationale Rechtssysteme durch regionale Gruppen und Mächte außer Kraft gesetzt werden, ist die Arbeit von Journalisten besonders gefährlich.
Doch nicht nur diese extreme physische Behinderung der Arbeit von Journalisten gefährdet die Pressefreiheit. Zensur und die Behinderung einer unabhängigen Berichterstattung können auch in entwickelten Rechtsystemen dazu beitragen, Presse- und Meinungsfreiheit einzuschränken.
Umso wichtiger ist die Arbeit von Organisationen wie Reporter ohne Grenzen (ROG), die uns mit ihrem jährlichen Bericht nicht nur die Gefährdung dieses für uns selbstverständlichen Gutes Pressefreiheit aufzeigen, sondern mit ihrer Arbeit auch Journalisten in ihrer Arbeit weltweit unterstützen. Dafür gebührt ihnen ganz besonderer Dank und Anerkennung.“